Mit der Ankunft der Fähre am Hanlan's Point sind wir schon mitten im Rastgebiet der Zugvögel gelandet. Augenblicklich waren alle vom Stimmengewirr und umher fleuchendem Federvieh gefangen. Innerhalb kürzester Zeit entwickelte sich unter den Teilnehmenden eine komplexe Kooperation, ein Austausch von Wissen, wie ich es in dieser Form unter Menschen, die sich zum ersten Mal sahen, nicht für möglich hielt:
"Wo ist der Warbler?" "Welcher Warbler ist es? Yellow, Magnolia oder Black-throated Green Warbler? "
Es wurde geflüstert, mit den Fingern in die Richtung gedeutet, Bücher gezückt, Ferngläser ausgetauscht und Notizen gemacht. Mir bereitete es Freude, meine - seit Jahrzehnten gesammelten - Naturkenntnisse in die Gruppe der Vogelbeobachter einzubringen.
Mit dem scharfen und geschulten Blick, gleich eines Adlers, machte uns Dave Milsom, der unsere Gruppe anleitete, auf die quirlige, bunte Vogelwelt aufmerksam. Auf diese Weise ließ er die gesamte Gruppe an seinen fundierten Vogelkenntnissen teilhaben.
Nach dieser Birding-Tour auf die Toronto Inseln folgten noch eine Reihe von Fahrten mit Dave zu den ausgewiesenen Vogelraststätten (Birding Hot Spots) in die größere Umgebung von Toronto. Hierbei spielte unsere gemeinsame Leidenschaft der fotographischen Naturaufnahmen eine nicht zu unterschätzende Rolle.
Mehrmals begleitete ich ihn bei Exkursionen zur Bestandaufnahme der Zugvögel. Hierbei erweiterte ich meine eigene Vogelkunde erheblich - einschliesslich der Übungen, dies teilnehmenden Besuchern aus Deutschland zu übersetzen.
Hier zeigte sich, dass wir in der Vermittlung des Wissens - vom Englischen ins Deutsche - ein gutes Team sind.
Im August sind die ersten Vögel wieder auf dem Rückflug zum Süden und so habe ich den gesamten Vogelflugzyklus beobachten können: "up north" (also gen Norden zu ihren Brutplätzen), und ihren Flug gen Süden (zum Überwintern).
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